Friedhof Gersthof
Adresse
Friedhof Gersthof
Möhnergasse 1
1180 Wien
Öffnungszeiten Friedhof
3. November bis Ende Februar: von 8 bis 17 Uhr
März sowie von 1. Oktober bis 2. November: von 7 bis 18 Uhr
April bis September: von 7 bis 19 Uhr
Von Mai bis August hat der Friedhof jeden Donnerstag bis 20 Uhr geöffnet.
Information
Die Nebentore werden aus organisatorischen Gründen bis zu einer Stunde später geöffnet beziehungsweise früher geschlossen. Sollten Sie bei einem Besuch irrtümlich eingeschlossen werden, verständigen Sie die Polizei (Notruf: 133 oder 112). Sie besitzt Schlüssel zu den Haupttoren.
Der Friedhof wird im Auftrag der Friedhöfe Wien GmbH von Friedhofsmeister Christian Stingl verwaltet.
Flächengröße unserer Friedhöfe in m²
Friedhof | Fläche in qm² | |
---|---|---|
10., Ober-Laa | 34 514 | |
| 201 695 | |
11., Kaiser-Ebersdorf | 12 060 | |
11., Simmering | 56 955 | |
11., Wiener Zentralfriedhof | 2 354 272 | |
12., Altmannsdorf | 3 807 | |
12., Hetzendorf | 7 622 | |
12., Meidling | 130 331 | |
12., Südwest | 239 439 | |
13., Hietzing | 102 774 | |
13., Lainz | 7 248 | |
13., Ober-St.-Veit | 35 934 | |
14., Baumgarten | 237 594 | |
14., Hadersdorf-Weidlingau | 13 229 | |
14., Hütteldorf | 47 714 | |
16., Ottakring | 179 472 | |
17., Dornbach | 44 047 | |
17., Hernals | 169 533 | |
18., Gersthof | 31 714 | |
18., Neustift am Walde | 152 699 | |
18., Pötzleinsdorf | 5 544 | |
19., Döbling | 49 981 | |
19., Grinzing | 42 162 | |
19., Heiligenstadt | 20 315 | |
19., Sievering | 36 787 | |
21., Groß-Jedlersdorf | 58 263 | |
21., Jedlesee | 56 067 | |
21., Leopoldau | 4 949 | |
21., Stammersdorfer Zentralfriedhof | 196 679 | |
21., Stammersdorfer Ortsfriedhof | 7 852 | |
21., Strebersdorf | 26 362 | |
22., Aspern | 73 432 | |
22., Breitenlee | 11 987 | |
22., Eßling | 17 891 | |
22., Hirschstetten | 6 005 | |
22., Kagran | 56 618 | |
22., Stadlau | 14 788 | |
22., Süßenbrunn | 4 593 | |
23., Atzgersdorf | 25 053 | |
23., Erlaa | 4 651 | |
23., Inzersdorf | 78 864 | |
23., Kalksburg | 7 658 | |
23., Liesing | 32 543 | |
23., Mauer | 48 337 | |
23., Rodaun | 12 145 | |
23., Siebenhirten | 8 933 | |
SUMME | 4 971 112 |
Hallenausstattung
- Fläche: 75,60m²
- Stele für Urnenaufbahrung: ja
- Tumba versenkbar: nein
- Vorhang/Raumteiler für Verabschiedung Sarg: nein
- Konfessionelles Gedenkzeichen abdecken möglich: ja
- Kranzwagen: ja
- Blumenwagen: ja
- Kühlung: nein
- Heizung: nein
- Sitzplätze: 23
- Orgel: optional
- CD: nein
- USB: nein
-
Übersichtsplan
Stand: 16.05.2022 - PDF (22kB)Herunterladen -
Detailplan
Stand: 09.08.2023 - PDF (700kB)Herunterladen
Die Geschichte des Friedhofs Gersthof
1736 errichtete der in Gersthof geborene Matthäus Lydl von Schwanau eine Kapelle. Diese wurde 1737 fertig gestellt und 1739 dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht. Als Matthäus Lydl 1749 starb, wurde er in der Kapelle in einer Gruft bestattet. 1784 wurde Gersthof zur Lokalkaplanei erhoben und von Währing, dem es bis dahin zugehörig war, ausgepfarrt. Bis zur Errichtung eines eigenen Friedhofes wurden die verstorbenen Einwohnerinnen und Einwohner Gersthofs in den um die alte Gertrudskirche angelegten Friedhof bestattet. Nach dem Neubau dieser Kirche errichtete Währing 1769 auf dem Gelände des heutigen Schubertparks einen neuen Friedhof. 1785 wurde der erste Gersthofer Friedhof an der Stelle, an der die Messerschmidtgasse in die Gersthofer Straße einmündet, errichtet. Da jedoch der mitten unter den Häusern der Ortschaft Gersthof liegende Leichenhof als "sanitätswidrig erkannt" worden war, fanden in diesem Friedhof ab 1845 keine Beerdigungen mehr statt. Die Gemeinde Gersthof musste einen neuen Friedhof errichten. Der alte Friedhof wurde aufgelassen.
Neuanlage
Der neue Friedhof, für den die Herrschaft Gersthof ein Grundstück in der Ried Hagenau unentgeltlich "gegen Übergabe des alten Friedhofes ins Eigentum und Zugeständnis einer Familiengruft auf dem neuen Friedhof" abgetreten hatte, wurde am heutigen Bischof-Faber-Platz angelegt. Für die Einfriedung des Friedhofes musste die Gemeinde Gersthof aufkommen, die auf Grund der "durchaus unzureichenden Geldmittel" der Gemeinde vorerst als Staketenzaun errichtet wurde. Die Errichtung einer Mauer wurde auf den Zeitpunkt verschoben, zu dem die zunehmenden Erträgnisse aus den Grabstellengebühren dies ermöglichen würde. Der Friedhof, dessen Fläche elf Ar betrug, wurde am 14. Jänner 1846 eingesegnet. Er musste Ende des Jahres 1877 "wegen Überfüllung sowie wegen des allmählichen Wachstums von Neu-Gersthof" gesperrt werden.
Zweite Neuanlage
Bis zur Errichtung des neuen, am Alsrücken gelegenen und am 27. Oktober 1880 eingeweihten Friedhofes mussten die inzwischen verstorbenen Einwohnerinnen und Einwohner Gersthofs im Hernalser Friedhof beerdigt werden. Den Grund des aufgelassenen - zweiten - Friedhofes stellte die Gemeinde dem Kirchenbauverein zur Verfügung. Ein daran angrenzendes Grundstück wurde dem Kirchenbauverein von Besitzer Alfred Dub unter der Bedingung geschenkt, dass der unverbaute Teil als Park verwendet werde. 1887 wurde der Grundstein gelegt und nach der Fertigstellung 1891 die neue Kirche dem heiligen Leopold geweiht. 1895 genehmigte der Wiener Gemeinderat auf Grund einer Eingabe des Vorstehers des 18. Bezirkes, dass jenes Massengrab, in dem die "aus dem alten Gersthofer Ortsfriedhof exhumierten Leichenreste" bestattet waren, während der Jahre 1895 bis 1899 erhalten und auf Kosten der Gemeinde ausgeschmückt wurde. 1899 bewilligte der Gemeinderat die Erweiterung des Friedhofes und den Ankauf einer Grundfläche im Ausmaß von rund 20.000 Quadratmetern. Davon wurde 1901 eine Fläche von 8.262 Quadratmetern in den Friedhof einbezogen. Zudem wurde die Errichtung eines Administrationsgebäudes und die Adaptierung des bestehenden Totengräberhauses im Gersthofer Friedhof genehmigt.
Erweiterungen und Instandsetzungen
1902 wurde die Aufstellung eines Kreuzes im neuen Teil des Friedhofes bewilligt. Im Oktober 1903 wurde die Herstellung einer Wartehalle, die Ausgestaltung des Einsegnungsraumes als Kapelle, die Verlegung der Eingänge zur Infektionsleichenkammer und die Anbringung eines Schutzdaches bewilligt. 1904 wurde mit der Ausführung der Arbeiten begonnen. Die feierliche Einweihung der Friedhofskapelle fand am 11. April 1907 statt. Im Februar 1909 wurden die zu beiden Seiten des Friedhofseinganges liegenden Gebäude an das Gasrohrnetz angeschlossen. Die Gasbeleuchtung wurde eingeführt und im März 1912 die Erweiterung des Totengräbergebäudes genehmigt. Im November 1916 wurde der Ankauf eines Grundstückes zur Erweiterung des Friedhofes bewilligt. Im Juli 1918 wurde dem vom Stadtbauamt vorgelegten Erweiterungsprojekt die Zustimmung erteilt sowie eine neuerliche Erweiterung im November 1918 beschlossen. Am 3. Juli 1922 wurde der Direktion der Städtischen Leichenbestattung die Bewilligung zur Instandsetzung der Einsegnungskapelle und deren Benützung zu Aufbahrungszwecken unter der Bedingung erteilt, dass die gesamten Herstellungskosten von der Städtischen Leichenbestattung getragen werden. Darüber hinaus musste die Einsegnungskapelle gegen Entrichtung der von der Städtischen Leichenbestattung festgesetzten Tarife auch den privaten Leichenbestattungsunternehmern zu Aufbahrungszwecken überlassen werden. Anlässlich einer Regulierung der Klampfelberggasse wurden 1938 an der Südseite des Friedhofes eine architektonisch gegliederte Einfriedungsmauer in einer Länge von zirka 180 Meter und ein Einfahrtstor hergestellt. 1945 bis 1951 wurden die Aufbahrungshalle instand gesetzt, die Einfriedung in einer Länge von 110 Meter erneuert, eine Stützmauer errichtet und eine neue Friedhofsglocke montiert. Obwohl neue Beerdigungsflächen vorbereitet worden waren, wurde 1952 die Vergabe neuer und heimgefallener Gräber nicht mehr gestattet. 1953 sah ein Beschluss des Gemeinderates vor, dass der Gersthofer sowie neun weitere Friedhöfe im Jahre 1975 gesperrt werden sollten. 1957 wurde die Vergabe heimgefallener Gräber mit der Einschränkung genehmigt, dass das Benützungsrecht in allen Fällen am 31. Dezember 1975 erlöschen würde.
Sperrbeschlüsse
Im Oktober 1959 wurde festgelegt, dass im Friedhof Gersthof Beerdigungen jeweils nur am Montag, Mittwoch und Freitag stattfinden. 1965 beschloss der Gemeinderat, dass in den Sperrfriedhöfen, deren Zahl durch die Einbeziehung von sechs weiteren Friedhöfen auf 16 erhöht worden war, keine neuen oder heimgefallenen Gräber mehr vergeben werden dürften. Die Friedhöfe sollten nach dem 31. Dezember 1975 für Beilegungen gesperrt werden. Im Mai 1975 wurde auf Grund eines Beschlusses des Gemeinderates die Sperrfrist für die Friedhöfe um zehn Jahre verlängert. Beilegungen in bestehenden Gräbern wurden bis 31. Dezember 1985 gestattet.Bei einer Volksbefragung 1980, bei der auch über andere Themen zu entscheiden war, stimmten die Wiener Bürgerinnen und Bürger für die Aufhebung der Sperre und die Beibehaltung der Friedhöfe. Am 26. September 1980 hob der Gemeinderat den Sperrbeschluss auf. Der weitere Bestand dieser Friedhöfe war gesichert. Das nach der Aufhebung des Sperrfriedhofbeschlusses begonnene Einziehungsverfahren konnte 1982/1983 abgeschlossen werden. Auf diesen Friedhöfen - und somit auch auf dem Gersthofer Friedhof - konnten wieder Grabstellen zur Verfügung gestellt werden.
Bauliche Änderungen
Im August 1981 wurde die Bewilligung zur Errichtung eines Zubaues für einen Träger- und einen Priesterraum erteilt. Durch bauliche Änderungen in der Aufbahrungshalle wurde die Voraussetzung für die Errichtung einer gekühlten Beisetzkammer geschaffen. Im August 1982 wurde die Aufbahrungshalle für Trauerfeiern gesperrt und mit der Renovierung und Umgestaltung des Aufbahrungsraumes nach den Plänen des Architekten Prof. DI Erich Boltenstern begonnen. Am 3. März 1983 konnte der nach den 1964 festgelegten Grundsätzen umgestaltete Zeremonienraum wieder in Benützung genommen werden.