Die erste Kremierung

Um die Funktionstüchtigkeit des Ofens zu beweisen, wurden bei einem ersten Probelauf zwei Tierkörper kremiert. Obwohl der damalige Bundesminister Dr. Richard Schmitz am 16. Dezember 1922 Bürgermeister Jakob Reumann in Kenntnis setzte, dass er die Feuerbestattung in Österreich verbiete, fand die offizielle Eröffnung am 17. Dezember 1922 durch Reumann statt, da er den Minister für nicht zuständig hielt. 

Der von der Bundesregierung angerufene Verfassungsgerichtshof entschied im Sinne von Bürgermeister Reumann, dass das Bestattungswesen Sache der Gemeinden sei und nicht des Bundes.

 

Die erste Einäscherung in Wien - Ein historischer Tag

Am 17. Jänner 1923 wurde die erste Verstorbene verbrannt. Es handelte sich um eine Altkatholikin, die sich ausdrücklich eine Einäscherung gewünscht hatte. Die Verstorbene war zu diesem Zeitpunkt bereits einige Tage in einer Notgruft am Wiener Zentralfriedhof bestattet - nun konnten die Angehörigen dem Wunsch der Verstorbenen nachkommen und diese einäschern lassen.

Die erste Kremierung war eine Premiere, der auch Bürgermeister Reumann und Vizebürgermeister Emmerling beiwohnten.